Auch die Spielstätte „Am Neggenborn“ war auf Dauer der Entwicklung des Vereins nicht „gewachsen“. Die Spielstätte wurde zunehmend altersschwach und es regnete mehr als einmal durch das Dach hindurch. „Unter uns“ Langendreer wollte weiterkommen und da spielte der Zufall eine entscheidende Rolle, wie so oft im Leben. Beim benachbarten Fußballverein, dem TuS Kaltehardt, fielen die Kabinen einem Feuer zum Opfer. Der TuS-Vorstand, namentlich Reinhard Siepmann, war sehr daran interessiert, mit benachbarten Vereinen zu fusionieren, um für die weitere Zukunft „gerüstet“ zu sein. Es kam zu Fusionsgesprächen, die am Ende erfolgreich gestaltet werden konnten. Axel Schneider, der damalige erster Vorsitzender von „Unter uns“, konnte die Gespräche mit Reinhard Siepmann erfolgreich beenden. 1999 kam es zu der Fusion, dabei wurde allerdings der Name von „Unter uns“ Langendreer nach mehr als 50 erfolgreichen und historischen Jahren beendet. „Unter uns“ wurde eine Billard-Abteilung des TuS Kaltehardt. Gleichzeitig ergab sich eine Verschmelzung mit einem Pool-Billard-Club, so dass die Abteilung deutlich an Mitgliedern zunahm. Axel Schneider wurde Vorsitzender der Abteilung und gemeinsam mit den Fußballern des TuS Kaltehardt erfüllte man sich einen Traum: den Bau eines völlig neuen Billardheimes. Ende 2000 konnte das Billardheim bezogen werden. 2 große Karambol-Billards, 3 kleine Karambol-Billards und 2 große Pool-Billards wurden platziert.
In der Zwischenzeit hat man einen kleinen Karmbol-Tisch entfernt, um ihn durch einen dritten großen Pooltisch zu ersetzen, denn die Spielart „Pool“ erfreute sich einer immer größeren Beliebtheit.
Nichtsdestotrotz war es aber so, dass der Verein seine großen Erfolge im Karambolbereich „einspielte“. So konnte schon im Mai 2002 der Aufstieg in die 2. Billard-Bundesliga, Technik, gefeiert werden.
Die „Alte Garde“: Christof Bürgel, Volkmar Rudolph, Martin Benstöm und Andreas Potetzki schafften den Aufstieg in diese Klasse. Dr. Oliver Freitag, Christian Bayreuther und Axel Schneider sorgten
durch einige Einsätze dafür, dass man den Aufstieg erreichen konnte. Im Sommer 2004 hat Andreas Potetzki Axel Schneider als Vorsitzenden der Billardabteilung abgelöst. Erstaunlichweise 30 Jahre nach
Eintritt in den Verein und 28 Jahre nachdem er bereits schon einmal 1. Vorsitzender von „Unter uns“ war.
Nach 4 Spielzeiten in der 2. Bundesliga wurde im Mai 2006 eine Vision zur Wahrheit: Aufstieg in die 1. Billard-Bundesliga, Technik. Ein vorher nie für möglich gehaltenes Ziel. Dafür, dass es so kam,
sorgten Hans Klok und Boudewijn Alink, die beiden ersten Ausländer beim TuS, die durch ihre hervorragende niederländische Billardschule entscheidend zum Aufstieg beigetragen haben. Hans Wernikowski,
ein Altmeister des deutschen Billards, war ebenfalls ein Garant des Erfolges. Martin Benstöm, Volkmar Rudolph und Andreas Potetzki zählten ebenso zu den Stammkräften der Aufstiegsmannschaft.
Das Jahr 2006 war mit Abstand das bisher erfolgreichste Jahr seit der Gründung unseres Vereins vor fast 63 Jahren. Im Karambolbereich erreichte die I. Mannschaft im Mai 2006 die Meisterschaft in der
2. Mehrkampfliga und schaffte damit den Aufstieg in die 1. Mehrkampfliga, was gleichbedeutend mit der 1. Bundesliga ist, also der höchsten deutschen Spielklasse im Bereich Technik.
Ein weiterer Höhepunkt war der Gewinn der Deutschen Meisterschaft im Cadre 35/2 im Oktober 2006 in Bad Wildungen durch Martin Benstöm. Damit wurde zum ersten Mal in der Geschichte des TuS Kaltehardt
ein Langendreer Urgewächs Deutscher Einzelmeister.
Die 1. Mannschaft Karambol, Technik, schaffte am kleinen Tisch die Meisterschaft in der Landesliga und marschierte danach ungeschlagen und ohne Punktverlust durch die Verbandsliga. Die logische Folge
war der vorzeitige Aufstieg im Dezember 2006 in die höchste deutsche Spielklasse am kleinen Tisch, der Billardoberliga Westfalen. Nebenbei stellte die Mannschaft in der Besetzung Edmund Ehlert,
Martin Benstöm, Hans Wernikowski und Andreas Potetzki, einen neuen Vereinsrekord auf, in dem man gegen den BSV Kamen 80 Points Mannschaftsdurchschnitt spielte.
Jetzt noch ein paar Zeilen an unsere holländischen Freunde: Boudewijn Alink und Hans Klok haben für unseren Verein ganz hervorragende Ergebnisse erzielt und somit das positive Bild unseres Clubs und
die sehr gute öffentliche Presse entscheidend mitgeprägt. Wir waren und sind wirklich stolz darauf mit Euch gespielt und von Euch gelernt zu haben. Peter Volleberg konnte seit Januar 2007 zeigen, wie
wertvoll er für unseren Club war. In seinen ersten 5 Spielen in der Disziplin Einband erzielte er 3 Siege und einen Generaldurchschnitt von 10,45 Points. Damit war er der zweitbeste Spieler im
Bundesligaranking. Mit dem jungen Gelsenkirchener Matthias Meske hatten wir ebenfalls ein sehr hoffnungsvolles Talent im Verein. Das drückte sich unter anderem dadurch aus, dass Matthias 6 seiner 12
Partien gewinnen konnte und 1x Unentschieden spielte.
Leider erreichte uns am 4. April 2007 eine ganz schlimme und traurige Nachricht: Am 3. April verstarb unser Bundesligaspieler und einer der erfolgreichsten deutschen Spieler überhaupt, Hans
Wernikowski, im Alter von 63 Jahren an den Folgen eines Verkehrsunfalls. Auf dem Weg zum Billardtraining wurde Hans als Fahrer eines Motorrollers von einem nach rechts abbiegenden LKW-Fahrer in
Dortmund übersehen und dabei tödlich verletzt.
Hans hinterließ eine große spielerische und menschliche Lücke. In seiner manchmal etwas „knorrigen“ westfälischen Art war er dennoch absolut zuverlässig, ein feinfühliger Mensch, ein absoluter Könner
am Billardtisch und jemand, der sein großes Wissen gern weiter vermittelte. Der TuS Kaltehardt verlor mit Hans einen Menschen der sich in unserem Club sehr wohl gefühlt hat. Wir werden dem ehemaligen
Europameister, Deutschen Meister, Westfalenmeister und noch vor 2 Wochen „frischgebackenen“ Kreismeister im Cadre 35/2 stets ein ehrendes Andenken bewahren.
Bei einem so menschlich großen Verlust rückte das sportliche Geschehen vollständig in den Hintergrund. Die Mannschaft verlor ihre letzten beiden Bundesligaspiele, verpasste die Play-off-Qualifikation
behielt aber die Bundesligazugehörigkeit. Und dass ein Unglück selten allein kommt, erfuhren wir im Sommer. Da verstarb unser Billardfreund Reiner Treidler im Alter von nur 55 Jahren. Er trainierte
unsere Jugendlichen, war selbst ein sehr guter Billardspieler und dem TuS Kaltehardt eng verbunden.
Deutscher Meister wurde 2007 der BC Hilden, aber das vermutlich für eine lange Zeit zum letzten Mal, denn die Mannschaft fiel aufgrund finanzieller Probleme noch am Tage des Sieges auseinander. Wir
konnten einen sehr guten Einbandspieler aus Berlin verpflichten, der dort als Richter tätig ist. Sein Name: Robert Pragst. Und damit unser Klub im Konzert der ganz großen Mannschaften mitspielen
konnte gelang es uns ein 19-jähriges Juwel aus Holland zu verpflichten. Raymund Swertz, ein „echter Riese“ am Billardtisch. Die ersten 4 Begegnungen der Saison 2007/2008 wurden allesamt gewonnen, für
den TuS Kaltehardt ein vollkommen neues Bild. War man doch auf Augenhöhe mit den beiden anderen Bochumer Spitzenklubs. Leider verloren wir Mitte Dezember 2007 die beiden Spitzen-Begegnungen gegen den
DBC Bochum und die Billardfreunde Weitmar jeweils mit 3:5 konnten aber feststellen, dass der Abstand zur deutschen Billardspitze geringer wurde. Mit einem Durchschnitt von beinahe 74 Points, in der
letzten Begegnung des Jahre 2007, am 16.12.2007 zuhause gegen Bochum-Weitmar, spielten wir so gut wie noch nie in der gesamten Klubgeschichte.